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Tipp Energiequellen und Technologien

Effiziente Heizsysteme für zu Hause

veröffentlicht am: 22.03.2024

Die zunehmende Bedeutung effizienter Heizsysteme für Haushalte spiegelt sich deutlich in den Veränderungen der Heizsystempräferenzen in Deutschland wider. Laut Daten von Destatis zeigt sich ein signifikanter Rückgang bei der Nutzung von Gasheizungen in Neubauten: Während im Jahr 2015 noch 51,5 % der neuen Gebäude primär mit Gas beheizt wurden, fiel dieser Anteil bis 2022 auf 28,0 %.

  

Parallel dazu steigt die Popularität von Wärmepumpen, die im Jahr 2022 bereits in 57 % der neu errichteten Wohngebäude als Hauptwärmequelle dienten. Diese Entwicklung unterstreicht die wachsende Präferenz für energieeffiziente und umweltschonende Heizlösungen im Wohnungsbau.

  

  

Was macht eine Heizung effizient?

Die Wahl der Energiequelle spielt eine entscheidende Rolle für die Effizienz von Heizsystemen. Oft werden erneuerbare Energiequellen wie Sonnenenergie oder geothermische Energie bevorzugt. Systeme wie Wärmepumpen, die vorhandene natürliche Energie in Wärme umwandeln, verringern den Energieverbrauch erheblich im Vergleich zu traditionellen, auf fossilen Brennstoffen basierenden Methoden.

  

Die Technologie hinter dem Heizsystem spielt ebenfalls eine wesentliche Rolle. Moderne Heiztechnologien sind so gestaltet, dass sie die Wärmeübertragung maximieren und Wärmeverluste minimieren. Beispielsweise sorgen hocheffiziente Wärmetauscher in Kombi-Heizkesseln dafür, dass nahezu die gesamte Energie, die zur Wassererwärmung verwendet wird, auch tatsächlich in nutzbare Wärme umgewandelt wird.

 

Die Effizienz eines Heizsystems hängt zudem stark von der Art der Wärmeabgabe ab. Lösungen, die eine gleichmäßige und kontrollierte Verteilung der Wärme ermöglichen, etwa Fußbodenheizungen oder Niedertemperatur-Heizkörper, optimieren die Effizienz durch direkte Wärmezufuhr an die benötigten Bereiche und minimieren dadurch den Energieverbrauch.

  

Die Leistungsfähigkeit und Effizienz werden zusätzlich durch intelligente Steuerungs- und Regelungstechnologien gesteigert. Moderne Thermostate und Hausautomationssysteme passen die Heizleistung genau an den Bedarf an, was nicht nur Energie spart, sondern auch zur Effizienz des Systems beiträgt.

 

  

Wärmepumpen

Wärmepumpen gelten als eine der effizientesten Methoden zur Beheizung von Gebäuden, indem sie Energie aus der Umgebung nutzen. Geothermische Wärmepumpen oder Erdwärmepumpen nutzen die konstante Temperatur des Erdreichs als Quelle für die Heizung. Sie sind im Betrieb sehr effizient und umweltfreundlich, da sie auf erneuerbare Ressourcen zurückgreifen. Die Installation solcher Systeme ist allerdings mit höheren Anfangsinvestitionen verbunden, da Bohrarbeiten erforderlich sind, um Zugang zur Erdwärme zu erhalten. Langfristig können diese initialen Kosten jedoch durch niedrigere laufende Kosten und eine hohe Effizienz ausgeglichen werden.

  

Geothermische Wärmepumpen bieten eine konstantere Leistung und Effizienz über das ganze Jahr, was sie in bestimmten Anwendungsfällen, insbesondere bei Neubauten, bevorzugt macht. Die Installation einer Wärmepumpe im Altbau stellt eine positive Entwicklung dar, da sie die Effizienz und den Komfort in älteren Gebäuden erheblich verbessern kann. Durch sorgfältige Planung lassen sich moderne Technologien erfolgreich integrieren, was langfristig zu Energieeinsparungen und einer Aufwertung der Immobilie führt.

   

  

Heizkessel

Heizkessel sind zentrale Elemente in vielen Heizsystemen, die durch die Verbrennung von Brennstoffen wie Gas, Öl oder Biomasse Wärme erzeugen. Moderne Varianten sind in der Lage, einen Großteil der eingesetzten Energie in nutzbare Wärme umzuwandeln, was sie im Vergleich zu älteren Modellen deutlich effizienter macht. Es gibt verschiedene Typen von Heizkesseln, darunter Brennwertkessel, die die Energie aus den Abgasen weitgehend zurückgewinnen, und Niedertemperaturkessel, die besonders sparsam mit der Brennstoffzufuhr umgehen.

  

Im Vergleich zu alternativen Heizsystemen wie Wärmepumpen oder elektrischen Heizungen können Heizkessel in Bezug auf die Anschaffungskosten günstiger sein, allerdings sind sie oft mit höheren Betriebskosten und CO2-Emissionen verbunden. Bei der Auswahl des geeigneten Heizkessels sollten neben der Effizienz auch Faktoren wie die Verfügbarkeit des Brennstoffs, die Größe des zu beheizenden Objekts und umweltrechtliche Bestimmungen berücksichtigt werden.

  

  

Elektrische Heizung

Elektrische Heizsysteme wandeln elektrische Energie direkt in Wärme um und bieten eine einfache, flexible Lösung für die Raumheizung. Diese Systeme umfassen unter anderem Infrarotheizungen, Konvektoren sowie elektrische Fußbodenheizungen. Der Hauptvorteil elektrischer Heizungen liegt in ihrer 100%igen Effizienz bei der Umwandlung von Strom in Wärme am Nutzungsort, sowie in der schnellen Reaktionszeit und der Möglichkeit, Räume gezielt und ohne großen Installationsaufwand zu beheizen.

  

Im Vergleich zu Heizsystemen, die auf der Verbrennung von Brennstoffen oder der Nutzung erneuerbarer Energiequellen basieren, haben elektrische Heizungen jedoch oft höhere Betriebskosten. Dies liegt hauptsächlich an den im Vergleich zu Gas, Öl oder Biomasse meist höheren Kosten für elektrische Energie.

 

  

Solarthermie

Solarthermie nutzt die Sonnenenergie, um Wärme zu erzeugen, die zur Warmwasserbereitung und zur Unterstützung der Raumheizung eingesetzt werden kann. Im Zentrum des Solarthermiesystems stehen Solarkollektoren, die auf Dächern oder freien Flächen installiert werden. Diese Kollektoren absorbieren die Sonnenstrahlen und wandeln sie in Wärme um. Über ein Trägermedium, in der Regel Wasser mit Frostschutzmittel, wird diese Wärme dann in einen Speicher geleitet, wo sie bis zur Nutzung vorgehalten wird.

  

Ein wesentlicher Vorteil der Solarthermie ist ihre Umweltfreundlichkeit, da sie auf der erneuerbaren Energie der Sonne basiert und somit zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes beiträgt. Weiterhin kann die Nutzung solarthermischer Systeme die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen verringern und langfristig zu einer Senkung der Energiekosten führen.

  

Im Vergleich zu anderen Heizmethoden, insbesondere solchen, die fossile Brennstoffe nutzen, zeichnet sich Solarthermie durch geringere Betriebskosten aus. Die anfänglichen Installationskosten können jedoch relativ hoch sein, amortisieren sich aber über die Zeit durch die Einsparungen bei den Heizkosten.

  

  

Auswahlkriterien

Die Auswahl des passenden Heizsystems wird maßgeblich von der Wohnfläche und dem lokalen Klima beeinflusst. Größere Wohnflächen erfordern Heizsysteme mit einer höheren Leistungskapazität, um eine effiziente und gleichmäßige Wärmeversorgung sicherzustellen. In Regionen mit harten Wintern oder extremen Temperaturen sind Systeme gefragt, die auch unter schwierigen Bedingungen eine zuverlässige Wärmeleistung bieten können, wie z.B. geothermische Wärmepumpen oder Zentralheizungen mit hoher Effizienz.

  

Beim lokalen Klima spielt nicht nur die Kälte eine Rolle, sondern auch die Verfügbarkeit von Sonnenlicht für Solarthermie oder die geothermische Aktivität für Erdwärmepumpen. Um den eigenen Bedarf richtig zu bewerten und die optimale Heizlösung auszuwählen, sollten Verbraucher eine umfassende Analyse durchführen oder sich fachlich beraten lassen. Dabei sind neben Wohnfläche und Klima auch Aspekte wie die Isolierung des Gebäudes, die bevorzugte Heizmethode und langfristige Kosten zu berücksichtigen. Eine sorgfältige Planung hilft, ein Heizsystem zu wählen, das nicht nur effizient und leistungsfähig ist, sondern auch zu den individuellen Bedürfnissen und Gegebenheiten passt.

  


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